Sorge dich nicht, liebe!

Die Familienaufstellung ist eine Methode der Lebenshilfe in der Gruppe, die von Bert Hellinger in den 1970er Jahren (weiter)entwickelt und bekannt gemacht wurde. Hellinger war zunächst viele Jahre Priester und leitete eine südafrikanischen Missionsschule. Nach Niederlegung des Priesteramtes beschäftigte er sich mit verschiedenen psychotherapeutischen Methoden, u. a. Janov‘s Primärtherapie, der Psychoanalyse sowie den familientherapeutischen Ansätzen von Satir, Minuchin und Böszörményi-Nagy. Insbesondere Virginia Satir‘s Arbeit mit sogenannten Familienskulpturen inspirierte Hellinger. 

Vorgehen bei einer Familienaufstellung: Für den Klienten und seine wichtigsten Bezugspersonen (meist Familienmitglieder) werden aus der Gruppe Stellvertreter ausgewählt und im Raum aufgestellt. Das Verhalten dieser Stellvertreter zeigt unbewusste Konflikte, verdeckte Dynamiken und Loyalitäten auf sowie tieferliegende Funktionen eines Symptoms und mögliche Lösungen. Die neuen und meist überraschenden Einblicke bergen oft schon Veränderungsimpulse in sich. Ein weiterer Schritt in Richtung Heilung ist die Anerkennung und Achtung der erkannten Konflikte, Dynamiken und Loyalitäten. Ein gemeinsam erarbeitetes, zukunftsweisendes Lösungsbild rundet den therapeutischen Prozess ab. 

Bei einem Familienaufstellungs-Seminar ist nicht nur die eigene Aufstellung heilsam. Bereits die Teilnahme am Seminar ermöglicht Heilung durch die Teilhabe an den Schicksalen anderer.

"Beziehungen gesunden in der Gemeinschaft."

Der Aufstellungsleiter führt durch den Prozess, stellt Lebenshaltungen und typische Beziehungskonflikte vor und erklärt sie. Heilung geschieht in der Regel weniger durch das gesprochene Wort, sondern vor allem durch die auf emotionaler und seelischer Ebene ablaufenden Prozesse.

"Heilung jedoch findet am Ort tiefster Betroffenheit statt".

Seit den 1990er Jahren wird die Methode auch auf andere soziale Systeme (z. B. Unternehmen und Organisationen) übertragen, Aufstellungen sozialer Systeme nennt man daher auch „Systemaufstellungen“.